Ludwig Finscher

dt. Musikwissenschaftler; Präsident der deutschen Gesellschaft für Musikforschung 1974-1977; Präsident der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft 1977-1981

* 14. März 1930 Kassel

† 30. Juni 2020 Wolfenbüttel

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 05/2007

vom 3. Februar 2007 (go), ergänzt um Meldungen bis KW 27/2020

Herkunft

Ludwig Finscher wurde 1930 als Sohn eines Amtsgerichtsrates in Kassel geboren. Er hatte einen sieben Jahre älteren Bruder, der 1943 im Krieg fiel, und drei wesentlich ältere Schwestern, die ebenfalls bereits verstorben sind.

Ausbildung

Von 1949 bis 1954 studierte F. Musikwissenschaft, Germanistik, Anglistik und Philosophie an der Universität Göttingen, wo er 1954 mit einer Dissertation über "Die Messen und Motetten Loyset Compères" bei Rudolf Gerber promovierte. Zu seinen Mitstudenten zählten u. a. Carl Dahlhaus, Rudolf Stephan, Joachim Gerber und Gerhard Croll.

Wirken

Seine wissenschaftliche Mitarbeit im Deutschen Volkslied-Archiv führte ihn für ein Jahr nach Freiburg im Breisgau, bevor er 1955 als freier Journalist und Musik- und Theaterkritiker nach Göttingen zurückkehrte. 1960 ging F. als wissenschaftlicher Assistent an die Universitäten Kiel und Saarbrücken, wo er sich 1967 bei Walter Wiora mit der zum Klassiker gewordenen Schrift "Das klassische Streichquartett und seine Grundlegung durch Joseph Haydn" habilitierte. Dort erhielt F. 1968 einen Ruf an die Universität ...